Mittwoch, 4. August 2010

Kungsleden Etappe 6: Mittwoch 28. Juli 2010


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Ich habe so tief und fest geschlafen das Sarah neben meinem Ohr mehrmals rufen musste bis ich wach geworden bin. Es war schon 8 Uhr und die Hütte schon fast wieder leer. Alle Leute sind zeitig losgelaufen um als erste an der nächsten Hütte zu sein, um vielleicht ein richtiges Bett zu ergattern. Der Holländer hat mir Nüsse für mein Müsli gespendet in dem irgendwie weniger drin waren als sonst. Ich habe meine Cranberry-Müsliriegel an Dana und Jens und Sarah und Željko verschenkt. Die sind mir zu süß und ich habe viel zu viele Müsliriegel dabei.
Vorm loswandern haben wir die Rucksäcke gewogen. Bei mir jetzt nur noch 20kg. Ein Leichtgewicht! Leider waren die Aldi-Socken noch nicht trocken (ich hatte am Abend alle Klamotten einmal gewaschen) und ich musste in den Mist-Globetrotter-Dingern los. Schon bei der Mittagspause waren die Schuhe wieder durchgeweicht. Es gab Nudelpfanne Försterin mit Pilzen und Zwiebeln. Das erste und einzige Essen was absolut nicht geschmeckt hat. Aber ich hab es gegessen, denn es war der Tag wo der Hunger kam. Da dachte ich noch so ein bisschen Hunger ist doch mal ein gesundes Zeichen. Das ich immer keinen hatte kam mir ja schon spanisch vor.
Nach der Mittagspause musste ich mich von meiner netten Wandergesellschaft mit Sarah und Željko verabschieden, denn die wollten Richtung Kebnekaise und ich den eigentlichen Kungsleden weiter nach Süden. Es war ein bisschen traurig, aber wir werden uns hoffentlich wieder sehen.
Das Wetter wurde langsam wieder besser, als ich an den Singihütten ankam, war schon fast strahlender Sonnenschein. Mir taten die Füße weh, der geschwollene Fuß hatte sich leider über Nacht nicht vollständig erholt. Der Rucksack war auch mal wieder sehr scher auf meinen Schultern. Ich habe mich umgeguckt und einen netten Platz entdeckt, wo zwei Männern saßen und "gekocht" haben. Ich bin hin, und habe sie gefragt ob sie da bleiben wollen, oder nur Pause machen. Sie wollten bleiben, ich könnte aber gern dazu kommen. Also habe ich da mein Zelt hingebaut. Der schönste Zeltplatz auf der ganzen Tour. Die Sonne kam immer mehr raus und als das Zelt stand habe ich mich auf den Boden gelegt und die Sonne genossen. Im T-Shirt und barfuss, um die Füße zu erholen. Die Sonne hat ordentlich geheizt. Das fand meine Nase nicht so toll, da konnte ich schon die Haut abziehen, scheinbar verbrannt. Egal. Ich war im Himmel. Ins Buch habe ich geschrieben: "Remember the Moment!" So glücklich und zufrieden war ich glaub ich noch nie.
Zum Abendbrot gab es Spargelsuppe mit echten Spargelstückchen. Die zwei Männer haben sich als Darek und Michi, die Trekkingtester (siehe Homepage) herausgestellt. Die müssen sich von diesem Tütenessen ernähren und es bewerten. Und das finden sie auch noch lecker! ;-) Ich durfte auch mal kosten, schmeckt nicht schlecht. Aber ich dachte das Zeug hat den Vorteil, dass man bei wenig Gewicht viele Kalorien zu sich nimmt. Allerdings hat die von der Firma geplante Tagespackung mit früh Müsli und mittags und abends warm nur 1645kcal. Das ist ja auch nicht viel mehr, als ich so zu mir nehme.
Dann haben wir ein Lagerfeuer gemacht. Darek hat treffend ins Buch geschrieben: "Wir stinken wie die Pumas!" Also haben wir den Schweißgeruch mit Lagerfeuerrauch übertüncht. Erst haben wir im Gebüsch nach Stöckchen gesucht, aber dann haben wir rausgefunden, dass Feuerholz zum selber hacken nur 20kr kostet und man dann so viel nehmen darf wie man will. Also wurde das Feuer etwas größer. Dazu gab es für jeden 3 Marshmallows und 3 Salamiringe (von mir gesponsort, damit sie alle wird). Das war ein toller abend. Eigentlich wollten wir warten bis die Sonne auf der anderen Seite vom Berg wieder rauskommt. Sie verschwindet dahinter, aber es wird ja nicht dunkel. Gegen 23:45 haben wir das Warten aufgegeben und sind ins Zelt gekrochen. Perfektes Mittel gegen durch Mitternachtssonne verursachte Schlaflosigkeit: Kapuze vom Mumienschlafsack bis über die Augen ziehen!

Kungsleden Etappe 6

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